Es geht hier nicht im engeren Sinne nur
um Sinneswahrnehmung, auch wenn sich der Anfang so liest.
Nur 10% was wir sehen, verläuft über
die Augen, erklärt Beau Lotto, der Rest über andere Bereiche des
Gehirns. Der „Rest“ besteht zum großen Teil aus der
Sozialisierung – da hatte ich doch anderes vom Buch erwartet.
Natürlich prägt unsere Sozialisierung auch das Gehirn, das
Wissenschaftsgebiet von Beau Lotto. Doch wer hier wirklich Fakten zur
Neurowissenschaft erwartet oder sich schon ein bisschen auf dem
Gebiet auskennt, wird enttäuscht werden.
Leider ist das Buch typisch
amerikanisch, typisch populärwissenschaftlich. Er redet viel, sehr
viel und die einzelnen Fakten muss man sich aus seinen persönlichen
Storys selber raus suchen. So dauert es geschlagene 60 Seiten, bis es
überhaupt mal spannend wird.
Menschen sehen kein UV Licht, andere
Tiere schon. Ja, so weit klar.
„Hummeln zum Beispiel besitzen ein
ausgesprochen gute entwickeltes Farbsehvermögen, das es ihnen
ermöglicht, auch Strahlungen im UV Bereich wahrzunehmen.
Interessanterweise entwickelte sich die Fähigkeit noch vor der
Pigmentierung der Blumen,was wiederum bedeutet, dass Blumen aussehen,
wie sie aussehen, weil sie für die Bienen „schön“ (attraktiv)
sein wollen.“
Wie, Blumen waren nicht immer bunt? Ich
erzählte das einer Freundin, Biologin, die das für eine steile
These hält, da es Blütenpflanzen seit der Kreidezeit gibt und
Farbstoffe nicht mit versteinert werden.
Ich hatte echt viel erwartet von dem
Buch. Die anderen Rezensionen klangen so toll.
Aber das Menschen in Tokio anders
sozialisiert sind, als wir in Europa, das war mir auch schon vorher
bewusst. Für Japaner ist es ein schlechtes Omen, die Essstäbchen
senkrecht in den Reis zu stecken, weil es den Tod symbolisiert, in
„Holland“ (was ist denn das für eine Übersetzung?) ist diese
Wahrnehmung bedeutungslos.
Die Selbsttest reichen von den üblichen
Illusionsbildern zu kleinen Tests, wie aus zwei Reihen von Buchstaben
Wörter zu bilden. Die Buchstaben selbst bleiben die gleichen, nur in
einer anderen Reihenfolge. Da unser Gehirn annimmt, dass Buchstaben,
die nebeneinander liegen, eher zusammen gehören, als entferne
Buchstaben, kommen in der zweite Reihe andere Wörter heraus.
Auch hier haben sich die Übersetzer
nicht die Mühe gemacht, die Buchstaben so anzupassen, dass man
deutsche Wörter bilden kann.
Graphisch ist das Buch wirklich schön
aufgemacht.
Hallo liebe Petrissa,
an sich finde ich solche Bücher ja sehr interessant, aber um das ich mich mit dem Thema wirklich befasse muss eine klare Linie erkennbar sein.
Bei diesem Buch scheint das aber bis auf die schönen Illustrationen nicht der Fall zu sein.
Schade eigentlich
Ich wünsche Dir einen schönen Abend und morgen einen guten Start in die Woche
Liebe Grüße
Andrea 🙂
Liebe Andrea,
ja, das war echt schade. Habe jedenfalls die Lehre daraus gezogen, bei Rezensionen von youtube in Zukunft noch besser aufzupassen (oder ganz die Finger davon zu lassen.)
Ich wünsche Dir auch eine schöne Woche. ^^ Tut mir leid, dass ich erst jetzt geantwortet habe, aber ich habe gerade nicht kontinuierlich Internet.
Sei liebst gegrüßt
Petrissa
Hi Petrissa,
du weißt, ich finde das Buch wirklich seltsam, schon die Verlagsinformationen, dass eine neue Art des Wahrnehmens (mit diesem Buch zu finden??) zu Glück und Erfolg führt (Wie das??).
Scheint nicht so mein Ding zu sein. Wirklich enttäuschend.
LG,
Daniela
Hallo Daniela,
ja, ich weiß auch nicht…
Aber ich komme mit dieser amerikanischen Art eh nicht zurecht. Und im Vorfeld finde ich es immer schwer zu sehen, ob es auf “diese Art” amerikansich ist. Denn natürlich gibt es ja auch top Sachbücher, die aus den USA kommen. Vielleicht ist es wirklich das populärwissenschaftliche.
Jedenfalls habe ich gelernt, mich nicht mehr auf YouTube Booker zu verlassen. Das war jetzt das zweite mal, dass ich voll reingefallen bin und mich ernsthaft frage, ob die das Buch überhaupt gelesen haben.
Liebe Grüße
Petrissa