Ich kann den Inhalt nicht wirklich bewerten. Wenn man den Sprecher nicht gut findet, überträgt es sich auch auf den Inhalt.
Matt Haig erzählt, dass er wieder einer Depression nahe ist und er das am Anfang gar nicht gemerkt hat. Seine Freundin macht ihn drauf aufmerksam, aber er findet, es ist alles in Ordnung.
Hätte ich das gelesen, wäre es sehr wahrscheinlich ganz anders angekommen. Doch das langsam Sprechen hat bei mir das Gefühl ausgelöst, Haig schreibt sein Buch aus einer Depression heraus und das merkt man.
Den Punkt zu beschreiben, bei dem ich mich entschlossen habe, das Hörbuch abzubrechen, fällt mir wirklich schwer, weil es mir für ihn so leid tut. Er spricht nämlich genau das an, wie schlecht es ihm damit geht, wenn er negative Reaktionen und Rezensionen bekommt. Da ich ansonsten denke, er ist ein super Kerl, will ich ihm natürlich nicht weh tun.
Allerdings will ich mir auch nicht so ein Gejammer anhören müssen. Und hier betone ich nochmal, dass es beim Lesen des Buches ganz anders hätte wirken können, denn C.M.Herbst spricht es sehr mitleidig.
Selbst an Stellen, wo Haig wissenschaftliches wie die Spiegelneuronen erklärt, konnte ich kaum zuhören.
Diese mitleidige Darstellung des Sprechers war es letztendlich, dass ich das Hörbuch abgebrochen habe.
Während ich diese Rezension schreibe, höre ich immer wieder in das Hörbuch rein, um diverse Stellen zu finden und komme zu dem Schluss, dass es einzig an der Betonung liegt. Isoliere ich die Sätze, über die ich mich so aufgeregt habe und stelle sie mir mit einer anderen Betonung vor, wirken sie gar nicht mehr so schlimm.
Schade, schade aber nicht schlimm! Du kannst ja noch das Buch lesen. Der Abbruch ist durch den Sprecher bedingt, hat mit dem Autor erstmal nichts zu tun. Brauchst also kein schlechtes Gewissen haben. 😀
Der Sprecher ist auch nicht für jedes Buch geeignet. Da seine Stimme uns Sprechweise sehr eigen ist, muss gut ausgewählt werden, welche Geschichte er sprechen soll, finde ich. So ging es mir, bei den Büchern von Timur Vermes. In “Er ist wieder da” fand ich das Hörbuch nur wegen C.M. Herbst gelungen. In “Die Hungrigen und die Satten” ging er mir auf die Nerven mit seiner Interpretation der Charaktere. Ich werde mal in das Buch von Haig reinhören, um zu verstehen, wieso er für die Story auch nicht geeignet war.
GlG, monerl
Also wie viel ein Sprecher WIRKLICH ausmacht, ist mir erstmals bei diesem Hörbuch bewusst geworden!
Ja, genau, die Interpretation des Charakters. Eine Sache, wenn die Interpretation so ist, dass der Autor wehleidig beklagt, wie schlimm und gemein Twitter ist oder ob die Interpretation so ist, dass der Autor taff sagt: Hier habe ich scheinbar einen Fehler gemacht, da pass ich bei Twitter demnächst besser auf.
Ja, hör mal rein. Aber Du darfst die Stimme nicht schneller stellen!! 😀
Liebe Grüße
Petrissa
Warum nur wird mein Gravater Bildchen nicht mehr angezeigt?!
Leider genau der Grund, warum ich mir fast nie Hörbücher anhöre … der Sprecher bzw. auch die Stimme macht bei mir ganz viel aus und wenn mir das nicht taugt, wirds schwierig ^^
Ich hab auch schon woanders gelesen, dass Matt Haig hier eine Art Selbsttherapie betreibt – aber machen das nicht alle? 😉
Ich fand das Buch wirklich gut, auch wenn jetzt nicht wirklich viel neues drin steht, aber es hat mir doch ein Gefühl gegeben, wieder etwas mehr und bewusster über mich und meine Mitmenschen nachzudenken.
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
entschuldige die später Antwort. Die letzten Tage waren ziemlich chaotisch.
Ja, da kann ich Dich verstehen, wobei es auch Sprecher gibt, in die ich total verliebt bin und mir wegen denen ausschließlich die Hörbücher hole.
Also ich kann es nicht gut leiden, wenn jemand aus seinem Kummer heraus schreibt. Wenn jemand den Kummer verarbeitet hat und dann von seinem Schicksal erzählt, das finde ich völlig in Ordnung. Aber ich mag nicht Geld zahlen, um dann als Therapeutin zu fungieren. Ich weiß, viele finden das auch spannend, die Emotionen hautnah mitzubekommen.
Liebe Grüße
Petrissa