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[Rezension] Blutige Steine
Blutige Steine
Commissario Brunettis vierzehnter Fall
Autorin: Donna Leon
Verlag: Diogenes (Oktober. 2007)
Seiten: 368
ISBN-10: 3257236654
„Weil ein Schwarzer häßlich ist,
Ist mir denn kein Herz gegeben?
Bin ich nicht von Fleisch und Blut?“
Die Zauberflöte
Inhalt:
Im vorweihnachtlichen Venedig wird ein
Schwarzafrikaner, ein „Illegaler“ von zwei Profimördern
erschossen.
Schwarzafrikaner, ein „Illegaler“ von zwei Profimördern
erschossen.
Die Ermittlungen sind schwierig, weil
es keine Hinweise auf die Identität gibt.
es keine Hinweise auf die Identität gibt.
Gerade als Brunetti erste Fortschritte
macht, wird ihm der Fall entzogen. Zur eigenen Sicherheit, wie sein
Chef sagt. Natürlich wäre Brunetti nicht Brunetti, wenn er sich dem
so einfach beugen würde.
macht, wird ihm der Fall entzogen. Zur eigenen Sicherheit, wie sein
Chef sagt. Natürlich wäre Brunetti nicht Brunetti, wenn er sich dem
so einfach beugen würde.
Meine Meinung:
Ein hochspannender Politkrimi!
Man spürt, hier ist was Mächtiges im
Gange, auch wenn man lange keine Ahnung hat, was.
Gange, auch wenn man lange keine Ahnung hat, was.
Wie leben Illegale eigentlich? Wie auf
einem anderen Stern, vergleicht die Sekretärin. Wir wissen nichts
von ihnen, obwohl sie unter uns leben. Und das gilt natürlich nicht
nur für Italien.
einem anderen Stern, vergleicht die Sekretärin. Wir wissen nichts
von ihnen, obwohl sie unter uns leben. Und das gilt natürlich nicht
nur für Italien.
Heikle Themen werden angeschnitten, ob
nun auf Brunettis Arbeit oder daheim, wo seine Tochter den Satz los
lässt: „Es war doch nur ein vacumprà“. So werden die
„illegalen“ Menschen abfällig genannt, die gefälschte
Markenwaren auf ihren Decken verkaufen, wenn die Läden schließen.
nun auf Brunettis Arbeit oder daheim, wo seine Tochter den Satz los
lässt: „Es war doch nur ein vacumprà“. So werden die
„illegalen“ Menschen abfällig genannt, die gefälschte
Markenwaren auf ihren Decken verkaufen, wenn die Läden schließen.
Was wissen wir denn über Afrika?
Gemeinsam mit Brunetti stellt man sich die Fragen zwangsläufig auch
selbst. Was wissen wir darüber, warum die Menschen zu uns kommen?
Gemeinsam mit Brunetti stellt man sich die Fragen zwangsläufig auch
selbst. Was wissen wir darüber, warum die Menschen zu uns kommen?
Afghanistan, Syrien – klar. Aber was
wissen wir über Schwarzafrika?
wissen wir über Schwarzafrika?
Was ich bei Donna Leon so mag, dass der
Leser mitdenken muss. Es wird einem nicht alles vorgekaut. Dinge
werden angeschnitten und man muss manches selbst zu Ende denken.
Leser mitdenken muss. Es wird einem nicht alles vorgekaut. Dinge
werden angeschnitten und man muss manches selbst zu Ende denken.
Ich mag ihre Sprache sehr. Jedes Wort
scheint genau dahin zu gehören, wo es steht. Ja, für mich ist ihre
Ausdrucksart eine Liebeserklärung an das Wort an sich.
scheint genau dahin zu gehören, wo es steht. Ja, für mich ist ihre
Ausdrucksart eine Liebeserklärung an das Wort an sich.
„ „Ein Gutmensch also?“ brummte
Vianello.
Vianello.
Der abschätzige Unterton stellte
Brunetti wieder einmal vor die Frage, wieso dieser Begriff allmählich
zum Schimpfwort verkam. War es nicht einfach paradox, dass einer, der
Gutes tun wollte, sich heut quasie dafür entschuldigen musste?
Brunetti wieder einmal vor die Frage, wieso dieser Begriff allmählich
zum Schimpfwort verkam. War es nicht einfach paradox, dass einer, der
Gutes tun wollte, sich heut quasie dafür entschuldigen musste?
„Da gibt es nichts zu spotten“,
antwortete er, „und ja, ich glaube, er ist ein guter Mensch.“ “
antwortete er, „und ja, ich glaube, er ist ein guter Mensch.“ “
Das Buch ist von 2005 und doch
hochaktuell.
hochaktuell.
5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
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Huhu Lilly,
ich msus sagen, dass ich die Bücher aus dem Hause Diogenes auch unglaublich gerne lese. Bislang waren alle Bücher aus diesem Verlag mit einem richtig genialen Schreibstil versehen. Ich freue mich, dass es bei diesem Buch wieder so war. Auch die Thematik scheint in die Tiefe zu gehen und klingt sehr sehr interessant.
Eine sehr schöne Buchvorstellung <3
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
das stimmt. Ich mag die Bücher von Diogenes auch sehr.
Ganz lieben Dank!
Herzlich
Petrissa
Hi Petrissa,
Ich mag die Commisario Brunetti Romane sehr, hab nur irgendwann aufgehört, sie zu lesen, hatte ein bisschen den Überblick verloren.
Dein Zitat gefällt mir total gut. Müsste man eigentlich lettern und an die Wand hängen!
Grüße
Daniela
Hallo Daniela,
ich habe noch nicht so viele von Brunetti gelesen, aber es kommt mir ganz anders vor, weil der Schreibstil so intensiv ist.
Ach, ich verzeifel immer ein bisschen, was die Leute nur mit der Hautfarbe haben. Da könnte ich einfach nur schreien. Wie scheiß egal ist das denn. Du siehst, ich werde da gleich wütend.
Liebe Grüße
Petrissa
Moin Peterissa,
so toll, dass dir das Buch gefallen hat! Ich liebe Brunetti, habe aber auch schon seit ganz langer Zeit keinen mehr gelesen. Wird wieder Zeit! Daher meine Antwort auf deine kürzlich gestellte Frage: JA, ich will! hihihi Ich hoffe du weiß, was ich damit meine. Hatte total vergessen, dir zu antworten. 🙁
Herzliche Grüße vom immer noch leicht hustenden
monerl
Liebe monerl,
dann soll Dein Wille geschehen. 😉
Du glaubst es nicht, ich lag letzte Woche auch mit einer angehenden Bronchitis im Bett. Bin auch immer noch erkältet.
Liebste Grüße
Petrissa