„Der Fehler, den diese ganzen alten englischen Schriftsteller und Kitschfilme machen, meint Slim, ist, uns einzureden, dass wahre Liebe leicht wäre, dass sie auf Sterne, Planeten oder Sonnenumläufe wartet. Wartet, bis das Schicksal zuschlägt. Und dass es wahre Liebe für jeden gibt, dass sie irgendwo schlummert, nur darauf wartet, geweckt zu werden, und jäh hervorbricht, wenn sich unser Lebensfaden mit dem eines anderen verheddert und die Blicke zweier Liebender sich treffen. Bumm. Nach allem, was ich weiß, ist wahre Liebe verdammt hart. In wahren Liebesgeschichten steckt immer auch ein bisschen Tod. Und Schüttelfrost mitten in der Nacht und Kackflecken auf dem Bettlaken. Wahre Liebe stirbt, wenn sie aufs Schicksal warten muss. Wahre Liebe verlangt von den Liebenden, alles zu vergessen, was sein könnte, und sich mit dem zu begnügen, was ist.“
Liebe Petrissa,
klingt nach einem wunderbaren Buch, das schon auf mich wartet. Es liegt bereit.
Jetzt muss ich nur noch die Zeit finden, es zu lesen. 🙂
Es ist schön, so eine tiefgründige und emotionale Geschichte zu haben.
Liebe Grüße,
findo
Lieber Findo,
ich bin wirklich, wirklich gespannt, was zu du zu der Geschichte sagen wirst! Ich hoffe sehr, dass sie dir ebenso gefällt.
Bei mir wirkt sie auf jeden Fall immer noch nach.
Danke, für deinen Kommentar und liebe Grüße
Petrissa
Guten Abend liebe Petrissa,
das Buch hört sich wirklich interessant an und spricht mich von der Thematik auch sehr an.
Ich kann verstehen, dass so geballte Negativerlebnisse für den Leser zunächst als völlig übertrieben rüberkommen, doch wenn man sich vorstellt was in der Welt so geschieht, vor allem in diesen Zeiten da nimmt man solche Geschichten nochmals ganz anders wahr. Dass Du den ein- oder anderen schlaflosen Abend hattest ist verständlich. Sowas lässt einen ja auch nicht kalt und spricht für den Autor. Denn man muss das Setting, die Stimmung mit Hilfe von Worten gut einfangen, Ein Buch welches jetzt unbedingt auf meine Wuli kommt.
Danke für die tolle Vorstellung.
Liebe Grüße
Andrea ♥
Liebe Andrea,
ich muss sagen, ich selbst fand die Erzählungen nicht übertrieben. Ich habe das nur öfter in anderen Rezensionen bei Vorablesen gelesen. Also ja, es gab Situationen, wo ich dachte, wie kann ein Kind nur so überleben? Aber weltweit überleben Kinder unter den grauenhaftesten Bedingungen. Ich denke, selbst in Deutschland wird es Kinder geben, die hungern.
In der Ausbildung habe ich mal eine fünfjährige kennengelernt, deren Mutter Alkoholikerin war. Die lag dann manchmal einige Tage stockbesoffen im Bett und die Kleine musste schauen, wie sie zurechtkam. Da war niemand, der sich um sie kümmerte.
Aber die meisten von uns leben so privilegiert, dass wir gar keine Ahnung haben, wie dreckig es manchen Menschen ein paar Türen weiter gehen mag.
Ich freue mich, dass die meine Rezension überzeugen konnte. <3 Wenn du das Buch gelesen hast, musst du mir unbedingt Bescheid sagen.
Einen schönen Sonntag, wünsche ich dir!
Petrissa
Dieses Buch besticht durch eine ungeheure Dichte an Einzelheiten und hat mich dadurch am Ende ganz in einen Bann gezogen. Die letzten 150 Seiten habe ich nachts bis vier uhr Morgens verschlungen. Oft habe ich Stellen noch ein zweites Mal lesen (und dazu erst einmal wiederfinden) müssen, weil ich es nicht unterlassen konnte so tief in die Gedankenwelt des jugenlichen Helden eintauchen zu wollen. Und auch in der Geschichte sind es die Einzelheiten, die zählen. In drei Wörtern: Alles ist wichtig.
Es ist eine Geschichte, die mit ungeschminkten Worten, ein Heranwachsen unter schwierigen Umständen schildert, und wie leicht von kindlicher Naivität getragene Hoffnung jäh zerschellen können. Das sich am Ende doch alles zum Guten wendet, hinterlässt eine tiefe Befriedigung, weil es den Glauben an eine tiefere kosmische Gerechtigkeit wieder herstellt, für die zu streiten es sich alle mal lohnt, auch falls sie gar nicht existiert.
Mich hat auch die Doppeldeutigkeit der Erzählung fasziniert. Damit meine ich neben der sozialkritischen auch die psychologische oder besser die fantastische Dimension: Natürlich wäre es eine rationale und zutiefst logische Erklärung, wenn sich die Stimme am roten Telefonat nur als Manifestation unbewußster Ängste und Vorstellungen von Eli herausstellt, aber andereseits wird das nicht absolut geklärt, und lässt die Möglichkeite des Eindringens des Übernatütlichen bis zum Ende konsequent offen.
Mit einem Wort: Ein super-Buch.
Hallo Carsten,
entschuldige bitte die späte Antwort!
Du drückst es fantastisch aus und ja, ich kann dir in allem nur recht geben! Es ist ein so vielschichtiges und intensives Buch, dass es bei mir auch tatsächlich immer noch nachhallt.
Lieben Dank für deinen tollen Kommentar!
Petrissa