War ich mir am Anfang des Buches noch nicht sicher, ob die Weisheiten nicht einfach nur Plattitüden sind, so hat mich das Buch ab dem Moment völlig eingenommen, als Nora in der Mitternachtsbibliothek ankam.
Man fängt an, über sein eigenes Leben nachzudenken. Über Chancen, die man entgleiten ließ. Über Träume, die man als Kind und Jugendliche hatte.
Das Buch nimmt einem die Zweifel und schenkt einem dafür die Lust am eigenen Leben!
Das ist wirklich berauschend!
Ich will gar nichts über die Leben verraten, die Nora ausprobiert. Ich kann nur sagen, es steckt so viel Weisheit in diesem Buch. Sicher, vieles weiß man, man fühlt es nur nicht. Und dieser Roman lässt es dich fühlen.
Hi Petrissa,
irgendwie hatte ich das Buch noch gar nicht auf dem Schirm, obwohl ich die Bücher von Matt Haig bisher auch gerne mochte. Es klingt jedenfalls richtig schön! Landet auf der Wunschliste. 🙂
Man denkt ja doch immer mal wieder darüber nach, wie das Leben verlaufen wäre, wenn man einzelne Entscheidungen anders getroffen hätte oder in manchen Situationen mutiger gewesen wäre. Geht mir jedenfalls so (auch wenn ich nichts aus meinem Leben bisher bereue).
Liebe Grüße
Alica ♥
Liebe Alica,
das mit dem Bereuen ist eine schwierige Sache. Ich bereue nichts in dem Sinne, dass ich mir Vorwürfe mache oder so. Es ist vielleicht eher so, dass mich manches traurig macht, dass in meinem Leben nicht alles wie erhofft gelaufen ist. Aber ich weiß, dass ich so gehandelt habe, wie es mir in dem Moment möglich war.
Ja, dieser Mut!
Ganz lieben Dank!
Petrissa
Hi Petrissa!
Ich hab das Buch auch gerade gelesen und ich fand vieles von den Botschaften, die Matt Haig weitergegeben hat, wirklich gut. Ich weiß, wo er damit hinwill, beim Leser, allerdings fand ich aber auch, dass er sich manches zu leicht macht. Was mich umso mehr irritiert hat, da er ja selber an Depressionen leidet.
Seine Aussage gegen Ende, es wäre leicht, um das Versäumte zu trauern, leicht sich etwas anderes zu wünschen von dem, wie man entschieden, wie man sich entwickelt hat … das hat sich für mich nicht schön angefühlt. Denn das ist nicht leicht. Denn gerade dieses Hadern und damit zurechkommen zu lernen ist ja grade das schwere und das so “herabzusetzen”, so wirkte es auf mich, war wie ein Schlag ins Gesicht, in dem Moment als ich es gelesen hab.
Er möchte natürlich eine positive Botschaft senden, aber auf mich wirklich das alles zu sehr auf die einfach Formel gepresst: Du musst nur wollen und dann funktioniert es. Genau das funktioniert aber eben leider bei vielen nicht (so einfach).
Trotzdem mochte ich es insgesamt und auch die vielen Möglichkeiten, die er abgedeckt hat und damit gezeigt hat, dass jeder im Leben durch Höhen und Tiefen muss, egal, wie er sich entscheidet.
Liebste Grüße, Aleshanee
Liebe Aleshanee,
danke, für deine Offenheit. Mich berührt dein Kommentar und ich denke seit gestern immer wieder darüber nach. Ich habe es gar nicht so empfunden, dass er schreibt, dass es leicht wäre.Also er schreibt für mich auch nicht, dass es schwer wäre. Für mich war es eher eine offene Situation.
Nein, leicht ist es ganz und gar nicht. Und vielleicht wird man auch manches nie los. Mancher Schmerz begleitet einen vielleicht für immer.
Für mich ist es so, dass ich denke, ich habe mich da und dort so entschieden, wie es mir zu dem Zeitpunkt möglich war. A la: Ich hätte gerne bei der Olympiade mitgemacht, hatte aber ein gebrochenes Bein. Das gebrochene Bein als Metapher für die psychische Blockade oder die Lebensumstände, die einem gehindert haben. Hat man Verantwortung für andere (zB Kinder), kann man eben nicht alles stehen und liegen lassen. Und ist man, auf welche Weise auch immer, krank, kann man eben auch nicht alles machen.
Das sind meine persönlichen Gedanken zu dem Thema. Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass Haig darauf eingeht und für mich war das auch gar nicht so wichtig, weil ich diese Gedanken ja schon hatte.
Was ich aus dem Buch herausgezogen habe, war, dass mein Leben nicht zwangsläufig besser gewesen wäre, wenn ich an der Olympiade (um bei dem Beispiel von oben zu bleiben) teilgenommen hätte. Wenn mich die Blockaden nicht gehindert hätten, dies oder jenes zu tun. Und dieser Gedanke tröstet mich. Eine gewisse Traurigkeit bleibt, die Olympiade verpasst zu haben. Und die Gefühle werden vermutlich mal mehr und mal weniger stark sein.
Ich habe für mich nicht rausgelesen, dass er sagt: Du musst nur wollen, dann schaffst du die Olympiade. Ich habe rausgelesen, dass er sagt: Auch wenn du an der Olympiade teilgenommen hättest, wäre dein Leben nicht zwangsläufig besser gewesen. Du hättest einfach andere Probleme gehabt.
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Liebste Grüße
Petrissa
Dankeschön Petrissa für deine Erklärung, das hab ich im Prinzip schon auch aus deiner Rezension rausgelesen und an und für sich ist mir auch klar, dass er das so gemeint hat.
Die Botschaft, die er hat, die ist mir auch schon lange klar – auch wenn man sich fragt, ob manche Entscheidungen vielleicht besser gewesen wären, hätte man immer noch Probleme, so ist das Leben und das ist auch nicht schlimm. Wobei ich mir schon denke, dass ich manche Probleme “lieber mag” als andere bzw. besser damit umgehen kann.
Er schreibt kurz vor Ende halt wirklich direkt, es wäre “leicht” … das hat sich einfach in dem Moment für mich so angefühlt, weil es mich angesprochen hat, also mich persönlich. auch wenn ich gleichzeitig wusste, wie er es meint, hab ich es so verstanden, wie ich es aus meinem Standpunkt wahrnehme. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich da die einzige bin. Das ist bei solchen Themen einfach immens schwierig, weil jeder natürlich aus seiner eigenen Sicht liest und wahrnimmt.
Die Botschaft, wie gesagt, hab ich schon richtig verstanden, dennoch fühlte es sich für mich zu klar an, denn alles was die Prota erlebt und was sie dadurch “lernt” weiß man ja eigentlich, wenn man mal drüber nachgedacht hat. Aber dieses Wissen alleine reicht halt noch lange nicht aus.
Dennoch ein tolles Buch 🙂
Es tut mir leid, dass es sich für dich so angefühlt hat. <3
Ich habe das scheinbar überlesen.
Ja, solche Bücher rühren an und rühren jeden anders an. Und wenn ich es nochmal lese, empfinde ich es vielleicht ganz anders. Damit will ich auch sagen, selbst wenn du die einzige wärst (was immer unwahrscheinlich ist), hat es in dem Moment weh getan und das ist einfach nicht schön.
Und wenn man gerade mit sich oder seinem Leben kämpft und man hört, mach es doch einfach anders, ist das einfach beschissen. Denn wenn etwas nicht leicht ist, dann ist es dieses verfluchte, wunderbare Leben.
Ich freue mich, dass dir das Buch ansonsten trotzdem gefallen hat. <3
Hallo liebe Petrissa,
man merkt deiner Rezension richtig an, wie sehr dir das Buch gefallen hat :o) Ich habe von Matt Haig – ich meine bislang nur ein Buch gelesen. Das hat mir aber sehr gut gefallen. Auf die Mitternachtsbibliothek war ich dementsprechend gespannt. Gerade das, was du über die Weisheiten und Botschaften schreibst, spricht mich an. Das Buch steht auf der Wunschliste. Eine sehr schöne Rezension von dir <3
Liebe Grüße
Tanja