Jeder kennt Erich Kästner. Seine Kindergeschichten sind weltbekannt. Doch längst nicht alle wissen, dass er auch für Erwachsene geschrieben hat. Und wenige Menschen kenne ich, die seine Erwachsenenbücher auch gelesen haben. Dabei waren Kinderbücher nicht sein Hauptgeschäft.
Klaus Kordon legt hier eine großartige Biografie über den Kinderbuchautor vor, der zu seiner Zeit ein scharfer politischer Kritiker und ein beim Volk beliebter Schriftsteller war.
Doch das Buch ist mehr als eine Biografie. Es erklärt uns viele Werke Kästners und letztlich ist es natürlich auch Zeitgeschichte.
Kästner wird am 23. Februar. 1899 in Dresden geboren. Sein Vater ist nicht sein Erzeuger und seine Mutter schließt ihren Ehemann zeitlebens aus der Beziehung zu ihrem Sohn aus. Kästner hat zu seiner Mutter eine so symbiotische Beziehung, dass Sigmund Freud seine helle Freude daran gehabt hätte.
Hier verflog mein warmes Gefühl, welches ich durch Kästners Buch „Als ich ein kleiner Junge war“ gegenüber seines „Muttchens“ hatte, doch am Ende des Buches holte es mich wieder ein.
So ist eben Leben, mit all seinen Verstrickungen den Eltern gegenüber.
Klingt nach einem Zugewinn für meinen Bücherschrank! Ich bin ja ein großer Fan von Kästner und das Emil und die Detektive autobiografische Inhalte hat, dachte ich mir bereits.
Danke für deine Buchvorstellung!
LG
Sabiene
Hallo Sabiene,
das freut mich, wenn ich dich auf das Buch aufmerksam machen konnte.
Es bewegt mich auch immer noch, obwohl es ja nun schon eine ganze Weile her ist, dass ich es gelesen habe.
Liebe Grüße
Petrissa
Hallo Petrissa,
aufgrund deiner schon angekündigten Besprechung zu diesem Buch habe ich es mir als Kästnerfan gleich auf die Wunschliste gesetzt und werde es mir bestimmt zu Weihnachten gönnen.
Ich bin auch der Meinung, dass aus Kästner noch viel mehr hätte werden können, wenn die Jahre 33 bis 45 nicht gewesen wären. Ich meine, mich zu erinnern, dass ihm diese Zeit die ernsthaften Bücher für Erwachsene abspenstig machte. So konnte er zum Beispiel sein Tagebuch,während dem Krieg geführt, nicht zu dem großen Werk vollenden, wie er es geplant hatte. Zu groß der Schmerz über das, was über Deutschland hinweggefegt ist.
Bei meiner Recherche bin ich auch noch über eine Biographie von Sven Hanuschek gestoßen, den ich bisher als den Experten für das Werk Kästners km Gedächtnis habe.
Danke dir jedenfalls für deine schöne Besprechung und das Aufmerksam machen auf dieses Buch.
Gruß
Marc
Hallo Marc,
vielen Dank für deinen Kommentar und verzeih die späte Antwort.
Ja, das stimmt, dass er das Buch über den Krieg nicht schreiben konnte, weil es zu sehr schmerzte. Aber auch, weil sich danach so wenig verändert hat. Nazis saßen wieder in hohen Positionen und sehr geschockt hat ihn auch, als es in den 60ziger Jahren nochmal zu einer Bücherverbrennung kam. Das waren christliche Studenten, die, wenn ich mich jetzt recht erinnere, “Ramsch-Literatur” verbrannt haben – mit Genehmigung der Stadt. Kästner sprach dann auch mit dem Bürgermeister, aber keiner verstand, wo sein Problem lag.
Die Biografie von Sven Hanuschek ist mir auch aufgefallen und ich habe sie mal auf meine Wunschliste gesetzt.
Liebe Grüße und eine schöne Restwoche
Petrissa
Hallo liebe Petrissa,
das klingt nach einer sehr lesenswerten Biografie. Und da du ja schon einige davon gelesen hast, zählt die Aussage, dass es sich um eine der der besten Biografien handelt, die du je gelesen hast (für mich) viel.
Die Zeit rund um die Bücherverbrennung stelle ich mir hier besonders schockierend und zugleich auch spannend vor.
Ich danke dir für diese interessante Buchvorstellung.
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
hm, nein, was die Zeit der Bücherverbrennung angeht oder überhaupt der Krieg habe ich schon intensivere Bücher gelesen. Allein das Buch von Kästner „Über das Verbrennen von Büchern“ war wesentlich intensiver. Mich hat da mehr die Beziehung zu seiner Mutter geschockt und wie es ihm nach dem Krieg erging.
Liebe Grüße
Petrissa