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[Rezension] Kinder der Freiheit
Kinder der Freiheit
Autor: Ken Follett
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: 1 (11. März 2016)
ISBN-10: 3404173201
Seiten: 1216 Seiten
Teil 3 von 1 der Jahrhundertrilogie
Ich habe die Rezension vor 2 Jahren geschrieben. Also nicht wundern, was ich zur aktuellen politischen Situation schreibe. Aber im Prinziep hat sich da ja nichts verändern. Jedenfalls nicht Positives.
Inhalt:
Der Krieg ist zu Ende, doch die Welt ist noch immer in Aufruhr. In
Berlin wird eine Mauer errichtet, die Ost und West trennt und Millionen
Familien zerstört. Nicht alle finden sich damit ab – trotz der Gefahr
für Leib und Leben. Zur gleichen Zeit kämpfen die Schwarzen in Amerika
für ihre Bürgerrechte, und die USA und die Sowjetunion stürzen sich in
eine Auseinandersetzung, die die Welt an den Rand der Katastrophe führt.
Wem kann man noch trauen in dieser Zeit, in der die Welt mehr als
einmal am Abgrund steht?
Meine Meinung:
Es war das erste Follett Buch, dass ich gelesen habe und ich war von
Anfang an gefesselt. Ich habe es innerhalb von 1,5 Wochen verschlungen
und das, obwohl ich eigentlich eine sehr langsame Leserin bin.
Die Problematik der Rassentrennung in den USA habe ich so noch nie
verfolgt und es war mir so deutlich auch nicht klar. Gerade am Anfang
war ich echt fertig von der Grausamkeit. Mit Spannung habe ich verfolgt,
welche Dynamik das in den 60er Jahren bekam, zum Teil mit schrecklichen
Konsequenzen. Weitere Aspekte der Amerikanischen Geschichte zu dieser
Zeit, wurden oben ja schon genannt.
Daneben die Geschichte des Ostblocks, der Versuch der Menschen, den
Sozialismus zu verändern. Manche in der Hoffnung, dass dies auch
linientreu geht, andere in der Überzeugung, nur mit Revolution ist dies
möglich. Verschiedene Wege und Auswirkungen werden aufgezeigt.
Hier liegt der Schwerpunkt in den 80ziger Jahren und findet seinen
Höhpunkt natürlich 1989. Ich war erstaunt, wie früh die Tschechei, Polen
und Ungarn versuchten, sich zu reformieren. Und es war interessant,
welche Gründe einen Umsturz möglich machten.
Die Deutsche Geschichte war dabei jetzt nicht so ausgeprägt, was ich aber nicht schlimm fand.
Ein weitere Teil, der hier wegen den Sexszenen bemängelt wurde, war die
Rock ’n’ Roll und Hippie Geschichte. Gerade in den `68 Jahren war die
“freie Liebe” normal. Jeder geht mit jedem ins Bett, es wird gekifft
oder andere Drogen genommen. Auch hier werden verschiedene Typen
aufgezeigt und was für Folgen der ein oder andere Weg hat.
Was mich ebenfalls sehr berührt hat, ist der Lauf der Geschichte, der nicht mehr in dem Buch steht.
Es gibt heute zwar einen farbigen Präsidenten, was in den 60ziger Jahren
nicht vorstellebar war, aber der Rassismus ist wieder auf dem
Vormarsch.
Ebenso gibt es in den Ostblockländern nun freie Wahlen, aber ob man
deswegen von Demokratie reden kann…. wenn man sich die neue Regierung
in Polen anschaut…
Ungarn hat Ende der 80ziger den Zaun abmontiert und heuer einen neuen aufgebaut. Von Putin will ich gar nicht reden.
Das einzige was mich an dem Bucgh gestört hat, dass am Ende des Buch
einige Szenen vom Anfang wiederholt werden. Also jemand erinnert sich
dann, dass das und das am Anfang passiert ist, um dann darauf Bezug zu
nehmen. Auch wenn das Buch 1200 Seiten hat, so vergesslich wird man doch
schon nicht sein.
Das Ende dagegen fand ich sehr schön, ebenso auch den Epilog.
Von mir bekommt das Buch die volle Punktzahl.
5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Liebe Petrissa,
diese Trilogie fand ich absolut genial! Wobei mir der erste Teil am besten gefallen hat. Er konnte mich mit den Zusammenhängen zum 1. Weltkrieg total fesseln! Dieser letzte Band hat mich etwas enttäuscht. Er ist keinesfalls schlecht aber mir zu schnell abgehandelt worden. Lesenswert aber nicht überwältigend. Ich habe ihn während meiner Elternzeit gelesen und deshalb gibt es keine Rezension dazu. Ich habe aber 3 Punkte vergeben, das weiß ich noch. 😉
GlG vom monerl
Liebe monerl,
ja, diese Meinung habe ich schon öfter gehört. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit Teil 3 angefangen habe.
Mir ging es merkwürdigerweiße mit 1+2 so. Also zwei fand ich am Schwächstens. Da hätte ich über den Krieg weit mehr erwartet.
Aber auch über den ersten Weltkrieg hätte ich viel mehr erwartet. Beim ersten Teil hat mir die engl Familiengeschichte sehr gut gefallen.
Ich denke, im dritten Band sind dann so viele Fäden zusammen geflossen, dass man nicht mehr als so detailiert wie in Band 1 behandelnt konnte.
Ich fand die Ostgeschichte und die Rassendiskriminierung so wahnsinnig gut geschrieben.
Liebe Grüße
Petrissa
Es ist schon Wahnsinn, was in diesem Zeitraum alles passiert ist.
"Ich war erstaunt, wie früh die Tschechei, Polen und Ungarn versuchten, sich zu reformieren." – Nicht nur diese Länder. Auch in der DDR wurde ja am 17. Juni 1953 ein Aufstand niedergeschlagen.
Um unsere Demokratie mach ich mir auch Sorgen – wenn ich daran denke, wie viel Einfluss die Wirtschaft auf unsere Politik hat, oder dass es heute tatsächlich so ist, dass die Leipziger Buchmesse rechte Verlage zulässt. Da schüttelt es mich.
Liebe Grüße, Anne
Liebe Anne,
ich denk da oft drüber nach. Obwohl ja viele Nazis nach dem Krieg in leitende Positionen kamen, war das rechte Gedankengut zumindest öffentlich verpönt. Und nun, wo diese Menschen wegsterben, sind (wie ich es sehe) wieder verfassungsfeindliche Reden möglich, ohne dass es Konsequenzen nach sich zieht. Grausig.
Liebe Grüße
Petrissa
Hallo liebe Petrissa!
Ich freue mich, dass dir der Abschluss der Jahrhundertsaga so gut gefallen hat. Bei mir sind alle drei Bände noch auf dem SuB, aber ich möchte sie gerne dieses Jahr noch erlösen. Hoffentlich komme ich dazu, denn die Bücher sind ja ganz schöne Wälzer. 😉
Liebste Grüße
Nina von BookBlossom
Liebe Nina,
ich habe mich auch lange nicht dran getraut und war dann sehr erstaunt, wie schnell ich es weglesen konnte.
Ich möchte sie dieses Jahr sogar nochmal lesen. Aber Du weißt ja, wie das mit den Vorsätzen des rereads ist. *hüstel*
Herzliche Grüße
Petrissa