Was für eine spannende Reise!
Der Anfang fiel mir etwas schwer, da ich mich mit dem Altertum wirklich gar nicht auskannte.
Vallejo hüpft immer wieder in die Gegenwart und erzählt von eigenen Erfahrungen und ihrer Liebe zu Büchern. Das war mir, gerade am Anfang, etwas zu unstrukturiert. Die Kapitel sind in diverse Unterkapitel eingeteilt, die nur nummeriert sind, ohne eine eindeutige Überschrift zu haben. Das machte es mir etwas schwer.
Doch ab Seite 200 fühlte es sich ganz leicht an.
Trotz dieser Kritik finde ich das Buch umwerfend. Vallejo lässt die ferne Vergangenheit ganz nah erscheinen. Bis ich „Papyrus“ gelesen habe, wusste ich nicht, wie spannend das Altertum sein kann. Was für eine interessante Zeit! Man sollte mehr über das Altertum schreiben und lesen, statt über das Mittelalter.
So hat es mich z.B. beeindruckt, dass Barden 70 Lieder kannten, die pro Lied 8 Stunden lang waren! Manche Barden konnten sogar bis 120 Lieder auswendig.
Mir wurde durch das Buch sehr deutlich, dass alles, was wir heute kennen und was so selbstverständlich ist, irgendwann zum ersten Mal passierte. Die Entstehung der Schrift hat mich genauso fasziniert, wie die Gründung des ersten Museums.
Auch der Untergang der ägyptischen Kultur hat mich sehr berührt. 380 n. Ch. wurde ein Edikt erlassen, dass das Christentum die alleinige und verpflichtende Staatsreligion zu sein hat. Eine Gruppe von ägyptischen Priestern fanden auf einer Insel Zuflucht und ritzten ihre hoch entwickelte Hieroglyphenschrift in die Mauer des Tempels. Mit diesen Priestern verschwand der alte Glaube und die alte Schrift. Man vergaß sie. Bis man 1799 ein Stück dieser Mauer fand, bekannt als Rosetta-Stein. Doch wie entziffert man eine unbekannte Schrift? Auch das erklärt Vallejo.
Guten Abend liebe Petrissa,
wow was für ein wunderschönes Cover dieses Buch doch hat – ich bin absolut schockverliebt.
Auch die Geschichte dahinter hört sich richtig interessant an.
Das Buch packe ich mir auf jeden Fall auch auf die Wunschliste, deine Rezension hat meine Neugier geweckt 🙂
Ich wünsche Dir eine wundervolle, sonnige Woche
Liebe Grüße
Andrea ♥
Liebe Andrea,
ja, das Cover ist wunderschön! Und das Papier fühlt sich auch richtig gut an!
Ich bin sehr gespannt, ob du es lesen wirst. Wenn ja, musst du mir unbedingt Bescheid sagen.
Liebe Grüße
Petrissa
Schöne Rezension Petrissa. Danke.
Und so unterschiedlich erwacht Geschriebenes im Hirn des Menschen.
Gerade der “unstruktierte Anfang und das hin und her springen” haben mir gefallen.
Ich bin sonst eher auch für eine übersichtliche Reihenfolge. Wenn Bücher/Filme zuwenig hergeben werden sie häufig mit versetzten Strängen oder kürzlich gesehen voll rückwärts gezeigt, nach meiner Beurteilung eher Verlegenheit als bereichernd.
Das federleichte Antippen von Vallejo am Anfang von Papyrus jedoch fesselte mich. Du schreibst richtig, ich kenne diese Zeit gut, kann Hinweise auf Borges ua sofort einordnen. Schön beobachtet der Vergleich Alexanderbibliothek und Internet, das fieberhafte Wirken von Alexander dG uvm.
Als Vielleser ist Papyrus für mich Juwel und auch haptisch sehr schön.
Hallo Hans,
lieben Dank für deinen Kommentar!
Ja, es ist immer wieder spannend, wie unterschiedlich Menschen ein Buch wahrnehmen!
Aber trotz meiner Kritik stimme ich dir zu. Auch für mich ist es ein Juwel und es bewegt mich immer noch. Die Erfindung der Schrift! Ich bin immer noch so fasziniert. Und dankbar!
Liebe Grüße
Petrissa