Tahnee erzählt von ihrer Geburt:
„Aber mein Vater meinte immer zu mir, der unbändige Wille, ihr Kind nicht zu verlieren, hätte ihr die Kraft gegeben durchzuhalten.“ (S. 115 – da ich es als Ebook gelesen habe, könnte die Seitenzahl sich im Buch etwas verschieben).
„Nun war ihnen trotz aller Katastrophen eine gesunde Tochter geschenkt worden.“ (S. 116)
Kein Kind der Welt redet so. Auch nicht im 19. Jahrhundert. Zumal Tahnee sicher keine Schulausbildung hatte.
Zu dem was ich oben schrieb, dass Hertweck nicht konsequent im Stil des 19. Jahrhunderts geblieben ist: so benutzt er zum Beispiel das Wort „Glimmstängel“ (S. 106).
Ein anderes Beispiel ist, dass Tara eine Amme hat. Taras Großvater, der wortkarge Herr des Hauses, fragte die Amme zweimal, wie es ihr den gehe und was denn los sei. Er würde doch sehen, dass es ihr nicht gut geht. Kein Mann zu dieser Zeit, würde je seine Angestellte fragen, wie es ihr denn gehe. Und gleich zweimal hinter einander.
Normalerweise würde ich das nicht ganz so eng sehen. Aber ich führe es aus dem Grund auf, da ich mir schon denken kann, dass manche mit dem Argument kommen, dass man früher halt Indianer und N* gesagt hat.
Zur Verwendung der beanstandeten Begriffe habe ich schon einmal an anderer Stelle kommentiert. Darum sei hier daraus zitiert:
Natürlich überlegt man sich beim Schreiben eines Kinderbuches – zumal wenn es in einer härteren Umwelt als der unsrigen spielt -, wie man die Wirklichkeit im Roman beschreibt und welche Motive und Bilder man nicht verwenden sollte, weil sie für Kinder womöglich belastend oder irritierend sein können. Zugleich ist es dem Autor wichtig, dass das Ergebnis ehrlich und auch glaubwürdig und realistisch gerät. Man wägt beim Schreiben – zumindest insofern man das ernst- und gewissenhaft betreibt – also ständig ab und fällt hernach eine Entscheidung, was man wie in seinem Text unterbringt. Das gilt erst recht für vorbelastete Begriffe. Das heißt nicht, dass man als Autor immer die richtige Entscheidung fällt und es bedeutet keinesfalls, dass jede Leserin und jeder Leser am Ende der gleichen Meinung ist. Dies sei zunächst vorangestellt, ehe auf die beiden konkreten Beispiele eingegangen werden soll:
Nun zu dem Einwand mit dem „N-Wort“: Zwei Kopfgeldjäger kommen in die ärmliche Hütte eines entflohenen Sklaven und sagen zwei Mal „Nigger“ (das Kind sollte schon beim Namen genommen werden). Selbstverständlich verwendet der Autor diesen Begriff nicht „aus Versehen“ und er verrät gewiss auch nicht dessen privates Vokabular in Bezug auf Menschen mit anderer Hautfarbe. Er taucht in dem Buch auf, weil zwei skrupellose Kopfgeldjäger (die nicht davor zurückscheuen ein Kind einzufangen und es ums Leben bringen wollen), einen Farbigen so und nicht anders bezeichnen würden. Zumindest in der Welt, die der Autor in seinem Roman zeichnet und welche auf umfassenden Recherchen zu Zeit und Ort der Handlung beruhen. Ein derartiger Umgang mit Menschen anderer Herkunft ist ein Stück vergangene und leider auch gegenwärtige Realität, mit der – wie der Autor findet – man LeserInnen ab 10 Jahre (der Autor hat selbst zwei Jungs in dem Alter etwa) durchaus konfrontieren kann. Vielmehr war es dem Autor sogar wichtig, dass es in dieser Szene erleb- und spürbar wird, dass Menschen wie Zack – ein sympathischer, rechtschaffender, hilfsbereiter und weitaus intelligenterer Genosse als Tahnees Jäger – in früheren Zeiten tatsächlich nur aufgrund ihrer Hautfarbe versklavt und teils schlechter als Tiere behandelt wurden. Kurzum: In der wörtlichen Rede zweier Schwerverbrecher in meinem Roman (oder um ein weiteres Beispiel zu nennen eines Vorarbeiters der 30er Jahre in Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“) muss man nach Ansicht des Autors um der Romanwahrheit Willen diesen Begriff und kann nicht irgendein „geschöntes“ Vokabular verwenden. Bei einem auktorialen Erzähler hingegen hat er nichts zu suchen.
Zum Begriff „Indianer“. Ja, auch dieser Begriff ist nicht unvorbelastet und zudem inhaltlich nicht korrekt. Jedoch: der Autor arbeitet in Bezug auf Pokom und die Stämme der Indigenen durchaus auch mit anderen Begriffen wie Einheimischen oder Eingeborenen (im Übrigen auch kein unbelasteter Begriff). Doch er hat sich dazu entschieden, den Maidu-Jungen auch als „Indianer“ zu bezeichnen. Aus einem einfachen Grund. Für die Kinder (und bei den meisten Erwachsenen im Übrigen ebenfalls) ist der Begriff „Indianer“ überhaupt nicht rassistisch vorbelastet, sondern einfach die Bezeichnung, die sie kennen und somit die vorgestellte Figur am besten verstehen können. Der Autor hat selbst drei Jungs, die durch Bücher und Hörspiele mit den Begriffen „Cowboys und Indianer“ aufwachsen und genau und wertfrei wissen, mit den Zweitgenannten sind die ursprünglichen Einwohner Amerikas gemeint. Wenn man Wikipedia bemüht, findet man unter dem Eintrag für „Indianer“ folgende Erklärung: „… ist die im Deutschen verbreitete Sammelbezeichnung für die indigenen Völker Amerikas.“ Nun kann man sich darüber streiten, ob man das so wertfrei stehen lassen kann oder eher gänzlich auf andere Bezeichnungen zurückgreifen sollte, aber der Autor hat sich aus oben genannten Gründen für die Verwendung von „Indianer“ in einem deutschsprachig geschriebenen Buch über den wilden Westen für Kinder entschieden und findet das auch völlig in Ordnung, zumal Pokom eindeutig einer der Helden der Geschichte ist und es dem Autor ganz gewiss ein Anliegen war, diesen nicht klischeehaft und stereotyp darzustellen.
Herzlichen Gruß
Patrick Hertweck
Guten Morgen Herr Hertweck,
genau, über die Dinge kann man sich streiten.
Dass Sie der Meinung sind, habe ich mir schon gedacht und es sogar in meiner Rezension erwähnt.
Und wenn wir schon aus Wikipedia zitieren wollen:
“Vielfach wird der Begriff Indianer, Indian oder Indio von den Mitgliedern der damit angesprochenen Gesellschaften als koloniale Fremdbezeichnung abgelehnt oder gemieden.”
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Liebe Petrissa,
um auch noch auf die anderen Punkte einzugehen.
Sie schreiben in Bezug auf Taras Großvater: „Kein Mann zu dieser Zeit, würde je seine Angestellte fragen, wie es ihr denn gehe.“ – Woher – bitteschön – wissen Sie dies so genau? Tatsächlich KEIN Mann? Pardon, das ist höchst fragwürdig und diese Behauptung einfach nicht haltbar. Natürlich war eine solche Vertrautheit zwischen Hausherren und Angestellte eher selten und somit ungewöhnlich damals. Aber in meinem Roman wird mehrfach angedeutet, dass Molly im Haushalt des Witwers Reed eine gesonderte Stellung einnimmt. Sie ist die Amme seiner Tochter und hat diese großgezogen, nachdem seine Frau gestorben ist. Reed hat Molly persönlich gebeten, nach SF zu kommen, um sich seiner Enkelin anzunehmen. Molly hat sogar (wie im Text nachzulesen ist) an seinem Bett Wache gehalten, nachdem er einen Schwächeanfall erlitten hat. Aber Sie wollen exakt und unzweifelhaft wissen, dass das Faktotum im Hause nie und nimmer von Tahnees Großvater nach seinem Befinden befragt worden wäre? Nun ja …
Nun zu den beiden von Ihnen zitierten Stellen: „Aber mein Vater meinte immer zu mir, der unbändige Wille, ihr Kind nicht zu verlieren, hätte ihr die Kraft gegeben durchzuhalten.“ sowie „Nun war ihnen trotz aller Katastrophen eine gesunde Tochter geschenkt worden.“
Sie meinen in dem Zusammenhang „Kein Kind der Welt redet so. Auch nicht im 19. Jahrhundert.“.
Ich möchte dazu erwähnen, dass wenige Seiten zuvor berichtet wird, dass Tahnee diese Geschichte von ihrem Vater immer wieder hören wollte und viele Male erzählt bekommen hat. Eingangs Ihrer Erzählung sagt Tahnee folgenden Satz: „Ich werde Ihnen die Geschichte ungefähr so erzählen, wie ich sie von meinem Dad immer gehört habe.“ – Wenn man Tahnees Nacherzählung liest, dann ist es nicht schwer zu erkennen, dass sie teilweise den Wortlaut ihres Vaters wiedergibt, den sie nach eigenem Bekunden verinnerlicht hat. Tahnees Hinweis „…mein Vater meinte immer zu mir…“ impliziert natürlich auch die Widergabe indirekter Rede! Ergo ist es nicht verwunderlich, dass an diesen beiden Stellen – und ein paar anderen übrigens auch – nicht die für ein 11-jähriges Mädchen typische Wortwahl verwendet wurde. – Oder wie sehen Sie das?
Zu Ihrer Kritik bezüglich des N-Wortes möchte ich auch noch einmal Bezug nehmen.
Nach heutigem Stand sollte man zur Bezeichnung von dunkelhäutigen Menschen, das Wort „Farbiger“ vermeiden, da es aus der Kolonialzeit stammt. Auch „Schwarzer“ ist aktuell umstritten. In meinem Buch wird das N-Wort in wörtlicher Rede von Menschen verwendet, die Mitte des 19 Jahrhunderts an der Westküste der USA gelebt haben. Die Szene mit Zack dient u.a. dazu, Kindern Rassismus vor Augen zu führen.
Wenn es nach Ihnen ginge würde der Kopfgeldjäger an entsprechender Stelle also in etwa Folgendes sagen: „Dacht ich´s mir doch gleich, dass in diesem Drecksloch ein Amerikaner Afrikanischer Herkunft hausen muss.“
Meine Meinung: Das wäre absurd, komplett unrealistisch und auch schlichtweg falsch. Rassismus und Barbarei kann man nicht verhindert, indem man in der Literatur versucht, derartige Begriffe zu vermeiden und somit vermeintlich aus einem „kollektiven Gedächtnis zu tilgen“, wie sie sich das vorstellen, sondern indem man durch ihre Verwendung die unmenschliche Geisteshaltung derer offenbart, die sie aussprechen. – Meine Meinung.
Am Ende noch einmal zu Ihrem Einwand bezüglich des Begriffs Indianer. Siehe folgender Link: https://ravensburger.de/produkte/kinderbuecher/wieso-weshalb-warum/indianer-32971/searchResult.form?oquery=Indianer&sp=24&pp=0&sr=10&pr=0&sa=10&pa=0&ss=24&ps=0&p=true&r=false&s=true&a=false
Dies ist nur ein Beispiel unter vielen. Und ich frage mich allen Ernstes, wenn Sie beispielhaft das Programm und die verwendete Begrifflichkeit des anerkannten Kinderbuchverlages Ravensburger zu den Indigenen Völkern Nordamerikas betrachten, wie Sie im gleichen Atemzug dem Autor des von Ihnen rezensierten Buches in Bezug auf die Wortwahl „Indianer“ mangelnde Souveränität mit seinen Begriffen vorwerfen wollen?
Herzlichen Gruß
Patrick Hertweck
PS: Den Einwand bezüglich des Wortes Glimmstängel schenke ich Ihnen 😉
So werden den Kindern in diesem Alter solche Begriffe, die dann außerhalb in der Schule, dem Sportverein etc. verwendet werden, näher gebracht. Man kann Skrupellosigkeit und Rassismus auch in anderer Art und Weise darstellen. Ich weiß auch nicht, ob Kinder in dem Alter bereits reflektieren können, was das überhaupt bedeutet und das das keine Begriffe sind, die man einfach so mal zum Spaß verwenden kann. Oder die man der/dem Schwarzen in der Klasse eben NICHT um die Ohren werfen kann, wenn man gerade meint.
Für betroffene Personen geht es bei solchen Darstellungen durchaus um mehr. Und man sollte definitiv nicht leichtfertig entscheiden, dass es vollkommen in Ordnung ist, das N-Wort zu verwenden. V.a. da es ja, wie Sie bereits treffend gesagt haben, noch heute ein Problem in unserer Gesellschaft ist und Menschen deshalb ausgegrenzt, beleidigt oder angegriffen werden.
Das Begriff “Farbige” wird normalerweise auch nicht mehr verwendet um Schwarze zu beschreiben, da die Herkunft des Wortes sich aus rassistischen Lehren herleitet.
gez. eine “Farbige” die von Kindern, teils nicht älter als 5 Jahre das N-Wort um die Ohren geworfen bekommt und das nicht gut findet.
Hallo Petrissa,
ich denke, dass der Autor sich die Sache etwas zu einfach gemacht hat, es wirkt wie eine Ausrede, oder?
Funktioniert der Rest der Geschichte?
LG
Daniela
Sehr geehrte Daniela,
entschuldigen Sie, Ihre Aussage ist bei bestem Willen nicht zu verstehen und gibt zu denken, ob Sie der hier geführten Diskussion aufmerksam gefolgt sind. Vorab: Ich habe keinen Grund, mir eine Ausrede zu suchen. Und es liegt mir fern, mich zu rechtfertigen. Ich fand es nur angesicht der Kritik, für die ich ein gewisses Verständnis habe, da sie einen sensiblen Sachverhalt betrifft, für angebracht, erklärende Worte über die Arbeit des Autors beizusteuern. D.h. ich habe deshalb einen recht ausführlichen Kommentar verfasst, um zu erläutern, weshalb ich die kritisierten Begriffe verwendet habe. Darum, verzeihen Sie, gibt Ihr Kommetar (“ich denke, dass der Autor sich die Sache etwas zu einfach gemacht hat, es wirkt wie eine Ausrede, oder?”) einige Rätsel auf.
Herzlichen Gruß
P. Hertweck
Lieber Autor,
meinen Kommentar habe ich geschrieben, bevor sie ihren schrieben und er bezog sich rein auf Petrissas Gedanken. (Sie müssen sich also keine Sorgen um meine intellektuellen Fähigkeiten machen).
Ich frage mich tatsächlich, ob es in einem historischem Buch noch andere Möglichkeiten gibt, Rassismus zu thematisieren, ohne das N-Wort zu verwenden und ob die Verwendung des Wortes in diesem Kontext schlimm ist oder nicht.
Ich selbst bin da unentschlossen und fühle mich auch komplett unemotional, muss ich zugeben, ich bin natürlich auch nicht betroffen.
Jedenfalls bin ich jetzt eher neugierig auf das Buch geworden, um mir eine eigene Meinung zu bilden.
Bitte sachlich bleiben
Daniela
Sehr geehrter Herr Hertweck.
es reicht! Es ist eine Sache, wenn Sie mich angehen, aber ich werde es nicht zu lassen, dass Sie auf meinem Blog meine Leser angehen.
Als Daniela ihren Kommentar schrieb, war Ihr Kommentar noch gar nicht freigegeben!
Wenn man Bücher schreibt, muss man damit rechnen, dass es nicht jedem gefällt und es Kritik gibt, die man selbst ungerecht findet.
Angesichts Ihres Tones werde ich keine weiteren Kommentare von Ihnen auf meinem Blog zulassen.
MfG
Sehr geehrte Petrissa,
Lesen Sie bitte meinen Kommentar. Das ist für Sie angehen?
Nun. Sie sind hier Herrin im Haus und umgehen natürlich damit geschickt eine Auseinandersetzung mit Ihren Argumenten.
Im Übrigen: wer als Autor positive Kritik gern und bereitwillig positive Kritik entgegen nimmt, der muss auch mit negativer umgehen können. In Ihrem Fall lag meine Einmischung nicht an Ihrem Gesamturteil, sondern dass Sie eines der Grundanliegen meiner Arbeit mit ihren absoluten und wenig Spielraum lassenden Argumenten ins Gegenteil verkehrt hatten. Ich hatte darum versucht, meine Vorgehensweise zu erklären. Sie reagierten darauf schnippisch. Lesen Sie dies gerne noch einmal nach.
Und bitte machen Sie Ihre Androhung wahr und verzichten Sie auf die Veröffentlichung dieser abschließenden Worte.
Herzlich, PH
Liebe Daniela,
Fanden Sie meinen Kommentar unsachlich? Dass Ihrer vor meinem erschienen war, war für mich nicht ersichtlich. Und da ich vom Gegenteil ausgegangen war, nimmt es nicht Wunder, dass ihre Worte mir Rätsel aufgaben. Das hatte ich geschildert. Mehr nicht. Darum war das natürlich sachlich und keineswegs persönlich gemeint.
Herzlichen Gruß
Patrick Hertweck
Hallo Daniela, danke für die informative Rezension. Wenn ich das lese und sehe, wie sich der Autor hier offenbart, dann bin ich sicher: Von Herrn Hertweck kommt mir sicher kein Buch ins Regal.
Grüße
Susanne
Wow… dieses Gebeiße hier erinnert mich verheerend daran, wie ein gewissen John Asht dereinst zu zweifelhaftem Ruhm gelangte…
Jedenfalls: Es ist verdammt unprofessionell, als Autor auf eine Rezension zu antworten, die ihm nicht passt, weil er das Gefühl hat, “etwas klarstellen” zu müssen, das die dummen Rezensenten offensichtlich nicht kapiert haben… in einem Kinderbuch. Das ist schon ein bisschen überheblich, oder? (Oder ist das ein Eingeständnis, dass das Kinderbuch für Kinder vielleicht doch ein bisschen zu kompliziert sein könnte, wenn es dem Autor so leicht fällt, zu glauben, Erwachsene könnten es missverstehen?)
Ich bin mir sehr sicher, dass die Rezensentin durchaus kapiert hat, was das N-Wort in dem Buch soll, sie ist eben nur anderer Ansicht als der Autor, der das – zumindest im kritischen Kontext – unbedenklich findet.
Hier wird es zu keiner Einigung kommen, weil die beiden Konfliktparteien bereits von ihren Positionen überzeugt sind und sich deshalb von den Argumenten der Gegenseite nicht werden überzeugen lassen.
Es ist also Zeitverschwendung, es zu versuchen… und ein bisschen peinlich für alle Beteiligten.
Das Thema ist darüber hinaus, doch schon total ausgelutscht. Nicht jedes derhergelaufene Kinderbuch hat die Relevanz von Tom Sawyer und nicht jede Verwendung des N-Worts ohne Betrachtung des Kontextes muss den Rassismus des Autors offenbaren.
Die Aufgabe der Literaturkritik ist indes nicht Wortklauberei, sondern die Einordnung und Diskussion von Texten. Die Aufgabe der Literatur ist es hingegen, Texte zu produzieren, die nicht vom Autor selbst analysiert und erklärt werden müssen.
Einfach ein totaler Autounfall hier…
Hallo in die Runde, auch wenn dieser Kommentar – wie angekündigt – vermutlich nicht mehr veröffentlicht wird, versuche ich doch mein Glück. Es ist vollkommen richtig: der Autor sollte nie und unter keinen Umständen eine Kritik kommentieren, auch wenn er mit bestimmten Punkten nicht einverstanden oder anderer Ansicht sein sollte. Ich habe das bislang auch bei keiner der (ich habe einmal nachgezählt) bislang etwa 180 Rezensionen meiner Bücher getan, unter denen es auch ein paar Komplettverrisse gab. Demnach war mein Kommentieren hier auf diesem Blog nicht nur ein Ausrutscher, sondern auch falsch. Darum möchte ich mich für diesen “Autounfall” (wie Kommentartorin Katarina richtig schreibt) bei Petrissa (und auch bei Daniela) entschuldigen. Dass ich mich habe hinreißen lassen, lag – so vermute ich – vor allem an einem Thema, das mir sehr am Herzen liegt und emotional aufgeladen ist. Das tut aber nichts zur Sache. Mir hätte das nicht passieren dürfen! Denn ich schätze die Arbeit von Bloggern (dazu zählt ausdrücklich auch die Rezension hier) und verfolge sie stets auf unterschiedlichen Kanälen. Wer mich von dort kennt, weiß das und wird dies bestätigen. Von demher bezog sich meine unbedachte Einmischung weniger auf die Kritik meinen Text (in diesem kommt dieses auch eher am Rande vor) denn auf den Sachverhalt, um den es an den genannten Stellen ging. – Leider waren die Pferde mit mir durchgegangen und es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Ich würde mich aber freuen, wenn meine Entschuldigung hier veröffentlicht wird und damit zu sehen wäre. Herzliche Grüße aus Freiburg, Patrick Hertweck