Was für eine wunderschöne Geschichte über Freiheit, Abenteuer und Zusammenhalt.
Der ungeübte Vater erlaubt seinen Kindern so einiges an Freiheit, wo einem als Mutter ein bisschen das Herz stehen bleibt. Kein Wunder, dass Jule und Nick da auch mal verloren gehen.
Aber gerade diese Freiheit ist es auch, die unter anderem so einen tollen Flair in die Geschichte hinein bringt. Wissen wir als Erwachsene doch (hoffentlich) alle, wie toll diese Momente waren, in denen wir etwas ohne das Wissen unserer Eltern getan haben. Das sind Momente, in denen man als Kind wächst und Selbstvertrauen bekommt, da man die Situation alleine gemeistert hat.
Durch die auferlegten Mutproben meistert Nick solche Situationen am häufigsten. Als er z.B. in dem alten und heruntergekommenen Teil des Hauses übernachten muss. Da spürt man selbst als Erwachsene, wie gruselig, aber auch aufregend das als Kind wäre.
Als er den See durchschwimmen musste, obwohl er Schwimmen hasst und Angst davor hat, ist Agda aber an seiner Seite und schwimmt neben ihm her.
Dieser Zusammenhalt der Geschwister ist ein weiterer Punkt, der mir sehr gefallen hat. Natürlich nicht immer ohne Murren, doch die Liebe zueinander war für mich durchweg spürbar.
Das hat ein sehr heimeliges Gefühl ausgelöst.
Total schön fand ich auch, dass jeder der Geschwister eine eigene Persönlichkeit hatte, die sich durch die Geschichte durchzog und dem ganzen Tiefe verlieh.
Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was Spannung in die Erzählung hinein bringt und wodurch man die Charaktere besser kennenlernt.
Hallo Petrissa,
da habe ich mich gleich mal an die Leseprobe rangemacht. Zu schwierig geschrieben finde ich “Sommer am See” auch nicht. Meinem ersten Eindruck nach ist es vom Wortmaterial her ein wenig anspruchsvoller, aber das darf es auch, denn schließlich soll ja ein jeder Lesestoff nach Wunsch finden. Es gibt durchaus Kinder, die sich von Worten wie “Zirpen”, “Blütendolden” und “Gartengaloschen” angesprochen fühlen und ihre Sammlung solcher teils schon beinahe vom Aussterben bedrohten Wörter erweitern möchten.
Mich hat ja die mumifizierte Katze in einer anderen Rezension ein wenig abgeschreckt, aber das schöne Wortmaterial ist so reizvoll, dass ich “Sommer am See vielleicht doch mit meinen Kindern lesen werde.
Danke für den schönen Lesetipp!
Herzliche Grüße
Steffi
Hallo Steffi,
ja, da gebe ich dir recht. Das mit der mumifizierten Katze fand ich am Anfang auch abschreckend. Ich würde mein Kind damit auch nicht rumrennen lassen.
Im Laufe der Geschichte konnte ich es etwas lockerer sehen, weil es dazu passt, dass der Vater nicht wirklich Ahnung von Kindern und Erziehung hat. Ich bin sonst eigentlich jemand, der alles in Kinderbüchern sehr ernst nimmt. Hier konnte ich es etwas gelassener sehen, weil es zu dem Gefühl der “Freiheit” passt. Dinge ohne das Wissen von Erwachsenen zu tun. Das hat mich beim Lesen immer wieder sehr beschäftigt. Wie wir heute alle die Kinder oft überbehüten und mich gleichzeitig daran zu erinnern, wie sehr ich die kleinen Geheimnisse als Kind genossen habe. Dinge zu tun, die verboten waren.
Das Buch ist ja eigentlich erst an 10 Jahren. Ich glaube, in dem Alter weiß man ja schon, dass man tote Tiere nicht rumtragen soll. Bei jüngeren Kindern muss man halt, je nach Kind, mit ihm darüber reden.
Liebe Grüße
Petrissa